„Nicht mit mir! Schütz dich vor Gewalt“,
so lautet das deutschlandweite Präventions-, Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskonzept des Deutschen Ju-Jutsu-Verbandes.
Die beiden lizenzierten und fachkompetenten Übungsleiter Heike Bittner und Alfred Busse vom Küpser Verband hatten in den vergangenen Wochen jeden Montagvormittag mit den beiden vierten Klassen der Grundschule Rodachtal ein umfangreiches Training absolviert. Ziel des Kurses war es, den Kindern zu helfen Gefahren zu vermeiden, gefährliche Situationen zu erkennen und sich im Notfall zur Wehr setzen zu können.
Zur Abschlussveranstaltung in der Rodachtalhalle konnten Rektorin Annegret Hümmrich und die beiden Klassenleiterinnen Carola Glaser und Anne Meyer außer den zahlreichen Eltern auch Frau Deuerling und Frau Schoger als Vertreter der örtlichen Sparkasse und Raiffeisenbank begrüßen, die zusammen mit der Schwenninger Krankenkasse die Unkosten für den Kurs gesponsert hatten. Auch Herr Busse begrüßte alle Anwesenden und erläuterte im Lauf der nächsten Stunde die einzelnen Ziele und Übungen genauer. Dabei fungierte er als der böse „Buhmann“, gegen den sich die Kinder in den unterschiedlichsten Situationen zu wehren hatten. Er sagte, „80 % von Gewaltsituationen können durch selbstbewusstes Auftreten eines Kindes abgewehrt werden. Die stärkste Waffe eines Kindes ist die Stimme.“
In einem Schreikreis, in den auch Eltern mit hineintreten mussten, wurde das lautstark demonstriert zum Beispiel mit dem Ruf „Lass mich in Ruhe!“ Mit großer Begeisterung zeigten die Kinder an vielen praktischen Beispielen, in die immer wieder die Eltern, aber auch Frau Hümmrich, Frau Schoger und Frau Deuerling mit einbezogen wurden, wie sie Angreifer verunsichern und zum Weggehen bewegen können. Sie zeigten aber auch, wie sie sich im Falle eines Angriffs oder tatsächlicher Gewaltanwendung durch eine richtige Falltechnik verhalten müssen, um lebenswichtige Körperstellen oder Organe schützen zu können. Da das Verhindern einer Gewalttat immer oberstes Gebot ist, hatten die Kinder auch Lösetechniken gegen das Festhalten trainiert, um im Notfall wegrennen und Hilfe holen zu können. Vor allem die Väter staunten nicht schlecht, als sie ihre eigenen Kinder in den „Schwitzkasten“ nehmen oder am Arm festhalten mussten, wie rasch sich diese zum Beispiel mit einem unerwarteten gezielten Tritt befreien konnten.
Besonders spannend wurde es, als jedes Kind mit seiner „Tigerkralle“ durch einen gezielten Schlag mit dem Handballen ein von Herrn Busse gehaltenes Holzbrett erfolgreich durchschlagen konnte. Zur großen Begeisterung mussten auch die beiden Klassenleiterinnen, die Rektorin und die Damen der Geldinstitute sich dieser Herausforderung stellen, die sie ebenfalls bravourös meisterten.
Am Ende der Abschlussveranstaltung bedankte sich die Rektorin herzlich bei Frau Meyer und Frau Glaser sowie bei den Übungsleitern für das erfolgreiche Training. „Ich hoffe, dass unsere Kinder nicht in bedrohliche Situationen hineinkommen werden. Aber sollte das doch geschehen, so haben sie nun das nötige Rüstzeug gelernt, um gefährliche Situationen erkennen und meistern zu können. Der Kurs hat jedes einzelne Kind enorm in seinem Selbstbewusstsein gestärkt.“
Auch die beiden Klassenleiterinnen sprachen Worte des Dankes aus sowohl für die Sponsorengelder als auch für die lehrreichen Trainingsstunden und bedankten sich mit einem süßen Präsent bei den beiden Übungsleitern.